Sie werden sich wie zu Hause fühlen und dabei alles rund um die kreolische Küche lernen; vom Aperitif bis zum Dessert.
Heute bin ich der Küchenchef!
Bei La Sirandane in den Höhenlagen von Saint-Benoît angelangt, werden wir sofort vom Geruch des reunionesichen Reisgerichts „Risofé“ empfangen, das auf dem Holzfeuer fertig gart. Der Hauseigentümer Daniel schwingt bereits den Kochlöffel und verleiht diesem Gericht – dem traditionellen Frühstück auf La Réunion aus Reis vom Vortag – den letzten Schliff. Der frühere Informatiker hat mit seiner Frau Carole vor ein paar Monaten die Sirandane ins Leben gerufen. „Ich hatte Lust auf etwas anderes, auf einen Beruf fernab von Maschinen und näher am Menschen. Und da ich schon immer vom Kochen begeistert war, habe ich mit diesen Workshops begonnen. Für mich ist das auch eine Art des Reisens, denn man empfängt Reisegäste aus aller Welt, mit einer universellen Sprache: der Küche.“
Samosas, „Brèdes Lastron“ (Gericht aus den Blättern der rauen Gänsedistel), „Gâteau de Songe“ (Taro-Kuchen): Ich entdecke die reunionesischen Aromen.
Von Anfang an gibt Daniel das Tempo vor: „Häufig sage ich, dass ich keinen Kochkurs anbiete. Ich möchte, dass Sie diesen Vormittag wie einen Familiensonntag betrachten, an dem sich alle zeitig treffen, um zu kochen und dann gemeinsam zu essen.“
Bevor wir mit dem Kochen beginnen, essen wir jedoch! Daniel bietet uns an, uns einen Teller „Risofé“ direkt aus dem Kochtopf zu servieren. Wir setzen uns an den Tisch und genießen das erste Gericht des Tages mit einem frischen Fruchtsaft und einem Hibiskusblüten-Tee. Dabei lernen wir uns kennen. Heute Morgen sind wir rund zehn Kochgehilfen, die sich freuen, die Ärmel hochzukrempeln und selbst Hand anzulegen. Unser Ziel: die Zubereitung scharfer Teigtaschen Samosas, eines Enten-Caris, „Brèdes Lastron“ mit Kabeljau sowie eines Süßkartoffelkuchens und eines Taro-Kuchens zum Dessert.
Wir folgen den Rezepten, die Daniel uns gibt, und geben uns Mühe. Als echter Teamleiter ist unser Küchenchef überall und prüft die Würze, die Größe der kleingeschnittenen Zutaten, überwacht die auf dem Holzfeuer köchelnden Caris und verrät uns gleichzeitig seine kleinen Geheimnisse.
Die Küche wird nach und nach von den Düften erfüllt, und wir wollen nur noch eins: die von jedem einzelnen zubereiteten Gerichte kosten.
Die Mahlzeit beginnt mit den scharfen Teigtaschen Samosas und einem Gläschen hausgemachten Rumpunsch, das wir am Rande des traumhaften Pools genießen. Dann ist der Moment gekommen, sich auf einem Vacoa-Teller (hier nennt man ihn „Vanne“) direkt aus den Kochtöpfen zu bedienen. „Ich habe Ihnen Besteck hingelegt, aber es ist die Gelegenheit, mit den Händen zu essen“, schlägt uns Daniel vor und zeigt uns gleichzeitig, wie man das macht. Je mehr wir von den Speisen probieren, desto mehr sprechen wir uns gegenseitig unsere Anerkennung aus. Das ist die Stärke dieses Workshops, der von Daniel hervorragend geleitet wird: Unser Gaumen wird verwöhnt, und außerdem sind wir stolz darauf, zum Gelingen dieser Mahlzeit beigetragen zu haben, jeder auf seine Weise. Und vor allem gehen wir mit Rezepten nach Hause, die wir zu Hause nachkochen können, um unsere zukünftigen Gäste zu verblüffen!