Rum (-topf), Bier, Wein, Mineralwasser oder Limonade… La Réunion bietet eine große Auswahl an lokalen Spezialitäten in flüssiger Form, mit oder ohne Alkohol. In Maßen zu genießen, je nach Gehalt…

Der Rum von La Réunion

Sowohl in den Läden als auch in jedem Haus findet sich der lokale Rum, der Rum Charrette; er heißt so, weil sein Etikett einen mit Zuckerrohrpflanzen beladenen und von einem Ochsen gezogenen Karren zeigt. Er wird in Glasflaschen, aber auch in Plastik-Flachmännern verkauft.
Rum wird entweder aus Zuckerrohrsaft hergestellt (der „Rhum Agricole“, landwirtschaftlicher Rum) oder aus Melasse gewonnen (d.h. dem Bodensatz, der nach der Zuckerraffination bleibt); dies ist der Fall für den traditionellen Rum. Er ist mit der Geschichte der Insel stark verwoben, hauptsächlich mit ihren dunklen Aspekten, denn die Zuckerrohrindustrie entwickelte sich dank der Sklaverei. Um diese Vergangenheit zu verstehen, kann man mehrere Orte besichtigen: In Saint-Louis liegt die größte Zuckerrohrfabrik Europas, die Sucrerie du Gol (Besichtigung der Produktionsstätte und Verkostung). In Saint-Pierre ist die 1845 gegründete Saga du Rhum das Ergebnis der Zusammenarbeit dreier inselansässiger Brennereien. In Saint-Benoît besichtigen Sie die Distillerie la Rivière du Mât, die traditionellen weißen Rum, alten Rum und landwirtschaftlichen Rum herstellt. Und die Sucrerie de Bois Rouge sowie die Distillerie de Savanna, beide in Saint-André im Osten gelegen, erklären Ihnen alle Schritte, die das Zuckerrohr durchläuft, von der Pflanze über den Zucker zum Destillat.

Die lokale Spezialität: Der Rum von La Réunion
Natürlich kann man Rum pur genießen (und natürlich in Maßen! La Charrette hat immerhin 49°… ), aber auch in Form von Punsch (das heißt, mit Früchten und bestimmten Gewürzen) oder in Cocktails. Aber die Spezialität der Insel ist der Rhum Arrangé (Rumtopf), von dem es so viele Rezepte wie Einwohner gibt! Man kann den Rhum Arrangé (übersetzt heißt dies: überarbeitet) zubereiten, indem man Früchte, Gewürze – zum Beispiel Zimt- oder Vanilleschoten – und Kräuter mit Faham (eine wilde Orchideensorte) in allen möglichen, immer neuen Kombinationen, darin ziehen lässt. Auf jedem Wochenmarkt gibt es kleine Säckchen oder Beutel mit allen Zutaten, die man braucht, um seinen eigenen Rhum Arrangé herzustellen. Und wenn eine Bar auf ihrer Karte einen Café-Vanille anbietet, dann sollten Sie wissen: Das ist kein Kaffee, sondern Punsch mit Kaffeelikör!

Das Bier der Insel

Über die ganze Insel verstreut sieht man die Fresken an den Wänden der Snackbars oder Restaurants mit den Farben der lokalen Brauerei. Das Bourbon Bier wird vor Ort gebraut; sein Symbol ist ein Dodo, ein großer, truthahnähnlicher Vogel, der auf den Inseln des Indischen Ozeans lebte und heute ausgestorben ist. Um die kreolische Seele ein bisschen besser zu verstehen, braucht man nur eine dieser péi (d.h. lokalen) Biersorten  zu Chili-Bonbons oder Samoussas zu probieren!
Seit 2011 gibt es das Dodo-Bier sogar in einer mit Litschi aromatisierten Version, dem Metiss.

Wein, Sprudelwasser und Limonade

Die Insel La Réunion hat auch ihre eigenen Weine. Die Einführung neuer Rebsorten („Malbec“, unter anderem) an den Hängen des Talkessels Cilaos und die Inbetriebnahme von modernen Kellereien führten zur Herstellung von roten, weißen und Rosé-Weinen, die vielen Weinsorten vom Festland Frankreich in nichts nachstehen. In Cilaos gibt es auch „den Wein, der verrückt macht“ – dabei handelt es sich um einen Wein aus der Rebsorte Isabelle, die 1935 im französischen Mutterland verboten wurde (das Verbot wurde im Jahr 2003 aufgehoben), aber auf La Réunion weiterhin angebaut wurde.
 
Cilaos ist aber nicht nur für seinen Wein bekannt: ein kohlensäurehaltiges Mineralwasser, das Cilaos, stammt aus einer Thermalquelle und wird überall auf der Insel sehr geschätzt. Und wer Wasser nicht so sehr mag, sollte die Cot probieren, eine sehr bekannte und verbreitete lokale  Limonade.